Was ist Tiefbau?
Der Begriff „Tiefbau“ fasst sämtliche Arbeiten an oder unter der Erdoberfläche zusammen. Arbeitsschritte, die in diese Kategorie fallen, müssen unter anderem dann erledigt werden, wenn ein Gebäude errichtet werden soll. Wie auch bei allen anderen Bauphasen, steht hier die Planung an erster Stelle. Diese wird normalerweise von einem Bauingenieur erledigt. Unser Artikel schafft Unklarheiten in Bezug auf den Unterschied zwischen Hoch- und Tiefbau aus dem Weg, befasst sich mit dem Bauprozess im Zuge eines Hausbaus und geht zudem auf die zu erwartenden Kosten ein.
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Unterschied zwischen Hoch und Tiefbau
Der Hochbau zählt ebenfalls zum Bauwesen und umfasst alle Arbeiten, die oberhalb der Erdoberfläche stattfinden. Beim Hausbau nimmt der Hochbau also den größten Teil des gesamten Bauprozesses ein. Die beiden Bereiche unterscheiden sich demzufolge vor allem hinsichtlich der Stelle ihrer Ausführung in Bezug auf die Erdoberfläche.
Übrigens: Straßen gelten als Tiefbauten. Bei Brücken und Schleusen sind sich dagegen selbst Experten nicht zu 100% einig. Laut Definition lassen sie sich nicht eindeutig zuordnen, werden aber dennoch überwiegend dem Tiefbau zugeschrieben. Warum? Ganz einfach: Auch wenn der größte Teil einer Brücke deutlich über der Erdoberfläche liegt, gehört sie zu den Verkehrswegen, welche wiederum allesamt als Tiefbauten gelten.
Wie läuft der Bauprozess beim Tiefbau für ein Haus ab?
Zwar nimmt der Tiefbau beim Hausbau, im Vergleich zum Hochbau, den geringeren Anteil der Bauarbeiten ein, kann aber dennoch als vergleichsweise wichtiger und vor allem richtungsweisender bewertet werden. Schließlich baut der Hochbau wortwörtlich auf ihn auf. Sprich: Wurden die Arbeiten in der Tiefe nicht fachgerecht ausgeführt, steht alles Folgende auf wackligen Beinen. Diese Schritte und Optionen fallen in den Arbeitsbereich an oder unter der Erde:
Fundament
Das Fundament trennt das spätere Haus vom Erdreich und ist unter anderem für einen Teil der Dämmung und für die Verteilung der Gebäudelast verantwortlich.
Keller oder Bodenplatte
Die Errichtung eines Kellers oder dessen Alternative – also einer Bodenplatte – beinhaltet komplexe Arbeiten die unbedingt professionell ausgeführt werden müssen. Bei beiden Varianten spielen Dämmung und Bewehrung eine große Rolle.
Weiße oder schwarze Wanne
Je nachdem, ob der Keller aus porösem oder dichtem Material gebaut wurde, muss er äußerlich zusätzlich abgedichtet werden, wozu häufig Bitumen verwendet wird. Ist eine äußerliche Abdichtung nötig, spricht man von einer schwarzen Wanne. Andernfalls – also im Falle der weißen Wanne – wird direkt mit wasserundurchlässigem Beton und sorgfältig gesetzten Fugen gearbeitet, sodass kein weiteres Dichten notwendig ist. Beide Varianten sind klassische Tiefbauarbeiten.
Leitungstiefbau
Zu guter Letzt ist auch das Verlegen von Wasser- und Stromleitungen eine Arbeit, die von Tiefbaufirmen erledigt wird. Hier wird dann von Leitungstiefbau gesprochen.
Übrigens: Der Bau in der Tiefe muss zwingend von kompetenten Fachkräften ausgeführt werden. Bauherren sollten sich also von der Idee, diese Arbeitsschritte selbst zu übernehmen, distanzieren.
Was sind die zu erwartenden Preise & Kosten?
Generell kann leider nicht gesagt werden, mit welchen Kosten für den Tiefbau zu rechnen ist. Das hat mehrere Gründe: Zum einen hängt der Preis von recht vielen Faktoren ab. Je nachdem, wie der Boden des Grundstücks beschaffen ist, ob ein Keller oder eine Bodenplatte gewählt wurde, wie groß die zu bearbeitende Fläche ist, welche Materialien verarbeitet werden und wie schnell die Arbeiten vorangehen, kostet das Projekt mehr oder weniger Geld. Zum anderen spielt es bis zu einem gewissen Grad auch eine Rolle, welcher Anbieter beauftragt wurde. Eines ist sicher: der Tiefbau ist kein Schnäppchen. Das liegt mitunter daran, dass das beauftragte Unternehmen über viele schwere und teure Maschinen verfügen muss, um diese Arbeite überhaupt erledigen zu können. Zudem kann auch die Nachfrage die Kosten in die Höhe treiben. Letztendlich ist Bauherren zu empfehlen, Kontakt zu mehreren Firmen aufzunehmen und sich verschiedene Angebote anzusehen. Neben dem Preis, sollte dabei vor allem auch die Qualität der Leistung stimmen.
Übrigens: Nicht nur die Kosten, sondern auch die Dauer des Vorhabens unterscheidet sich, je nach Gegebenheiten, von Fall zu Fall.
Weitere Bereiche des Tiefbaus
Der Hausbau ist eigentlich nur ein kleiner Teil des riesigen Gebietes, auf dem Tiefbauarbeiten von Nöten sind. Wie bereits kurz angesprochen, fällt beispielsweise der Straßenbau vollständig in diesen Bereich. Darüber hinaus sind sämtliche Kanalarbeiten, sowie der Erdbau zu nennen. Letzterer ist ein Teilbereich des Tiefbaus und umfasst die Arbeiten, bei denen Erde abgetragen wird. Demzufolge handelt es sich auch beim Ebnen und Umgraben von Gärten, sowie bei der Errichtung von Wegen um Tiefbau. Gerade das Thema Garten, kommt auf die meisten Hausbesitzer zu. Steht das Gebäude, will auch der Außenbereich angelegt werden. Oftmals wird diese Tätigkeit komplett vom Bauherrn selbst übernommen, was in vielen Fällen Sinn ergeben und vor allem eine große Kostenersparnis mit sich bringen kann. Hier sollten sich Bauherren aber nicht überschätzen, beziehungsweise den Aufwand nicht unterschätzen. Je nach Größe des Gartens und nach den Erdarbeiten, die erledigt werden müssen, handelt es sich durchaus um ein großes, umfangreiches und arbeitsintensives Vorhaben. Daher empfiehlt es sich für gewöhnlich, zumindest Maschinen und Gerätschaften zu mieten, die den Aufwand etwas mindern können.
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